Samstag:
„Boa können wir nicht früher losfahren, ich will endlich nach Lieberhausen.“ Justin war gefühlt seit Wochen startklar. Gegen Mittag sind Christian und Christoph mit Biniam, Cedric, Justin und Tom vom Haupthaus an der Zeppelinstraße ins wunderschöne Gummersbach-Lieberhausen gefahren. Das Navi wurde auf Spaß-Modus eingestellt. Ausbilder Schmidt sprach: „Die nächste links abbiegen, du Lusche.“ So begann die lange Fahrt mit guter Laune.
Nachdem sie angekommen, die Zimmer bezogen und sich häuslich eingerichtet hatten, ist Christoph mit zwei der Jungs einkaufen gefahren. Die Jungs wünschten sich ein letztes Mal in diesem Jahr, bei spätsommerlichen Temperaturen, zu grillen. So teilten wir uns auf. Die einen kauften ein, die anderen bereiteten den Grillplatz vor.
Nach dem Essen und dem Abwasch traf man sich noch im Wohnzimmer, um die kommenden Tage zu planen und noch einen Film gemeinsam zu schauen. Gegen Mitternacht ging es dann ins Bett.
Sonntag:
Cedric war der erste, der gestern ins Bett gegangen war und der erste, der morgens wach war. So deckte er mit Christian den Tisch und Christoph kümmerte sich um die anderen Jungs. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das schon fast einen Brunchcharakter innehatte, machten wir uns am Mittag auf zu einer ausgedehnten Wandertour entlang des Energieweges. Startpunkt war unser Haus. Danach ging es über den Dorfplatz und dann ins Grüne. Dort erklärte Christian den Jungs, welche Pflanzen bzw. Blüten man essen darf, was für Zündmaterial aus der Natur am besten geeignet ist und worauf es ankommt, wenn man Wasser aus einem Bachlauf trinken möchte.
Im weiteren Verlauf der Tour bogen wir an der Aggertalsperre ab und gingen bergauf Richtung dem Dorf Höh um dann weiter Richtung Lieberhausen zu gelangen. Der Weg war gepflastert mit Bauernhöfen, Hühnerställen, Pferden, Kühen und Eseln. Nach etwa 3 Stunden kamen wir wieder in unserem Ferienhaus an.
Da alle hungrig und müde waren, begannen Biniam und Christian mit der Vorbereitung des Abendessens. Es gab eine Hühnchen-Reis-Pfanne. Anschließend trafen sich alle im Wohnzimmer und schauten sich das Fußball-EM-Qualifikationsspiel Deutschland-Estland an bevor die ersten schlafen gingen.
Montag:
Als Christoph nach unten kam, war es bereits 09:30 Uhr und alle warteten sehnsüchtig auf ihn und den Frühstücksbeginn. Heute mussten alle etwas früher los, da sie in den Naturerlebnispark „Panabora“ wollten. Nach einer etwa ¾ Stunde dauernden Fahrt kamen sie bei bestem Wetter (24 Grad) an.
Als erstes besichtigten alle den 40m hohen Aussichtsturm mit Plattform, von dem man einen Weitblick über das Bergische Land erhalten konnte. Bei dem sonnigen Wetter konnte man fast den Kölner Dom erblicken ;-)
Dann ging es über den Baumwipfelpfad, der ca. 10m über der Erde, 1635m lang durch die Baumkronen verlief. Auf diesem Pfad waren mehrere Sinnesaufgaben verteilt, bei dem die Jungs etwas über die lokale Flora und Fauna lernen konnten.
Anschließend ging es wieder auf festen Boden durch den Naturerlebnispark. Durch einen Irrgarten hindurch erblickten Justin und Tom zwei Hängematten. Sonne und „abhängen“, super Idee. Weiter ging es durch einen Sinnespfad mit Klanghölzern und einem Bambusvorhang.
Aus dem nichts konnten wir einer Baumfällung beiwohnen. Zum Glück erkannten wir die Gefahr noch rechtzeitig, da es keine Absperrung gab. So warteten wir bis der Baum fiel und gingen weiter. Auf dem Rückweg nach Lieberhausen hielten wir an einem Baumarkt an, um Materialien für kleine Reperaturarbeiten im Haus kaufen zu können. Danach kurz noch der Lebensmitteleinkauf für die Woche und ab ins ruhige Lieberhausen. Während die Jungs sich beschäftigten, baute Christian seine Hängematte auf, damit die Jungs dort chillen konnten, wenn sie wollten und als möglichen Schlafplatz für die Nacht.
Parallel dazu machten Cederic und Christoph das Abendessen. Es gab – nach einem langen Tag und viel Bewegung – Frikadellen mit Kartoffel-/Süßkartoffelpüree. Im Anschluss schauten wir noch gemeinsam einen Actionfilm bevor plötzlich alle Jungs schlafen gingen. Christian und Christoph hatten noch Energie und machten die Küche zu Ende fertig und schauten dann noch einen alten Film bevor auch Christian zu der Hängematte im Garten schlafen ging.
Dienstag:
Wie bereits gewohnt, gab es gegen 09:30 Uhr Frühstück. Dieses zog sich, dank angeregter Gespräche, bis etwa 12:00 Uhr. Anschließend machten alle gemeinsam schnell die Küche und bereiteten sich für das Schwimmbad „Gumbala“ vor.
Um ca. 13:00 Uhr, als alle Wasserratten bereit waren, ging es dann los zum Schwimmen. Dort angekommen gab es eine kurze Einführung der Mitarbeiterin in das Transpondersystem, ähnlich wie bei uns im Haupthaus, da jeder Gast ein Transponderarmband erhalten hat für die Schränke und Gastronomie. Anschließend haben sich alle schnell umgezogen, ihre Sachen verstaut und sind ab ins warme Nass.
Zunächst haben die Jungs ein paar Bahnen gezogen, bevor sie die Wasserrutsche erkundet haben. Dort konnten sie mit XXL-Gummiringen die Rutsche hinunter sausen. Nachher ging es ins 1,37m „tiefe“ Schwimmbecken, in dem Christian und Christoph mit den Jungs Wasserball spielten. Nach einiger Zeit waren sie so erschöpft, dass sie eine Pause brauchten, um etwas zu trinken: „Bitte, bitte ein Getränk vom Kiosk“, sagte Tom und die anderen Jungs stimmten ihm zu. Also gab es eine Pause im Bistro, bevor alle Mann in den Whirlpool gingen, um den Tag im Badeparadies ausklingen zu lassen.
Zuhause angekommen fuhren Christian und Cedric nochmal gemeinsam los, weil sie etwas beim Einkaufen vergessen hatten, denn es gab Burger nach Christians Rezept. Mit Speck und Avocado „Hmmmmm“ und „Nomnomnom“. In der Zwischenzeit spielte Christoph mit Biniam, Justin und Tom gemeinsam Gemeinschaftsspiele.
Nach dem Essen reparierten Christian und die Jungs ein Loch in der Wand und alle verbrachten gemeinsam den Abend im Wohnzimmer bevor der erste seine Zelte abbrach.
Mittwoch:
Was ein Wetter. Sonne hieß es, aber der Regen trieb übers Land. Justin und Tom kränkelten, hustend und müde. Der Plan für heute war da LVR Freilichtmuseum in Lindlar. Biniam und Cedric wollten das Museum sehen, Tom und Justin fielen aus. Beide kranken Jungs verblieben in Lieberhausen und schliefen sich gesund.
Im Freilichtmuseum angekommen, begann es stark zu regnen. Die Pädagogen stellten sich auf das Gemurre der Jungs ein. Wie in dem Werbeflyer beschrieben: „Auch wenn es regnet oder schneit, lohnt sich ein Besuch im Museum.“ Auf einer über 500qm interaktiv gestalteten Ausstellungsfläche konnten wir über das Leben auf einem Bauernhof vor 100 Jahren erfahren. Die Jungs hatten Spaß.
Auf dem Rückweg besorgten wir Bilderrahmen und druckten die Fotos der Fahrt aus. In Lieberhausen gestalteten wir eine Collage. Da wir das Loch in der Wand nur oberflächlich reparieren konnten, hingen wir ein Bild darüber. Wohnlich wird es dadurch allemal und für die Zukunft können alle Gruppen sich dort in einer Collage verewigen.
Zum letzten Abendmahl gab es eine Pizzasuppe. Biniam „drängte sich auf“, um die Zwiebeln zu schneiden, das hat er bei Adriane gelernt und wollte es unbedingt zeigen. Die Pizzasuppe war sooooooo lecker, alles leer.
Donnerstag:
Abreisetag. Gemischte Gefühle, zum Glück schien die Sonne. Nach dem Frühstück räumten alle Jungs ihre Zimmer auf. Freiwillig wiesen sie sich die Aufgaben zu. Nachdem das Auto geladen war, stiegen wir ein, blickten noch einmal auf das Haus und fuhren zurück. Viele Fragen über die Zukunft kamen plötzlich zurück, dies merkte man, weil es plötzlich ruhig im Auto wurde. Wehmut und Glück trafen ein, als wir auf dem Hof der JHS ankamen. Zum Glück haben die Jungs noch Ferien.