Ferienfahrt an die Nordsee

Endlich waren wieder Sommerferien und das Wetter schien perfekt für eine Campingfreizeit an der deutschen Nordseeküste! So machten wir uns am Sonntagmorgen auf den Weg in Richtung Norddeutschland. Zwei Pädagogen mit sechs Kindern auf den Rückbänken unseres Transits und einem vollen Kofferraum mit allem, was man braucht.

Nach gut vier Stunden Fahrt kamen wir am Zielort an. Dann begann die Suche nach dem Campingplatz. Leider war dieser etwas spärlich ausgeschildert, sodass wir eine Ehrenrunde drehen mussten. Schließlich fanden wir diesen dann und fingen rasch an unsere Zelte aufzubauen. Da es an diesem Tag besonders böig war, mussten wir ein Zelt nach dem anderen aufbauen und konnten dies nicht parallel machen. So brauchten wir vier bis zu fünf Mann/Frau um ein Zelt aufzubauen. Als das Camp dann stand machten wir uns auf den ca. 300 Meter weiten Weg zum Meer. Ebbe. Also Watt machen wir dann? Richtig, Wattwandern. Mit anfänglicher Unsicherheit wegen des schlammigen Untergrunds konnten sich dann doch noch alle dazu aufraffen, dieses Erlebnis zu teilen. Nach der Entdeckung von Krebsen, Muscheln und anderen kleinen Tieren im Watt gingen wir zurück ans Land. Dort mussten wir uns erstmal vom ganzen Schlick befreien. Ziemlich erschöpft von an der Anreise, den Strapazen beim Zeltaufbau und der Wattwanderung konnten wir nach dem Abendessen alle gut einschlafen.

5 Uhr. Wattvögel. Lauthals schnattern sie um die Wette. Eine kurze Pause genügte, um schnell nochmal einzuschlafen. Als wir dann alle aus den Zelten gekrochen waren, haben wir gefrühstückt und uns frisch gemacht. Auf ging es nach Aurich ins EEZ. Das EEZ ist ein Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum. Spielerisch konnte jeder einzelne mit seinem „Energieschlüssel“ in dieser Ausstellung Energien der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erforschen. Es wurden Fragen und Aufgaben zur Energiegewinnung durch Luft, Wasser, Erde und Sonne thematisiert. Auch konnte man in dem Außenbereich des EEZ durch eigene Kraft Energie herstellen. Ein Highlight war es ins Innere eines Windrads einzutauchen. An den ostfriesischen Küsten begegnet man diesen Riesen andauernd, Wissen darüber hat man aber nur wenig. Nachdem bei jedem der Drang nach Forschung gestillt war, haben wir uns noch das Stadtzentrum in Aurich angeschaut. Nach ausgiebigem Shopping traten wir dann die Rückreise an. Wir erfrischten uns noch im Salzwasserfreibad und begannen dann mit dem Abendprogramm.

Ein schöner Dienstagmorgen. Die Sonne auf der Haut wärmte einen schnell von der kühlen Nacht wieder auf. Der Wind war mittlerweile nur noch mäßig und somit war der Tag perfekt für eine Fahrradtour. Nach dem Frühstück haben sich noch einige eingecremt, einige auch nicht, und wir machten uns auf dem Weg zum Fahrradverleih. Jeder konnte sich ein individuelles Fahrrad ausleihen, die mit den Körben waren natürlich schnell vergriffen. Nun ging es westlich die Nordseeküste entlang. Zunächst über Straßen, welche umgeben waren von Getreidefeldern, Büschen, Blumen und einigen Bäumen. Auf unserem Weg nach Bensersiel machten wir eine kleine Verschnaufpause in Neuharlingersiel. Von dort aus ging es auf den Deich und weiter in der prallen Sonne und bei Ebbe. Auf dem Weg mussten wir durch eine Schafsherde. Nach einem guten Stück wussten wir, dass Vorsicht geboten war, denn die Schafe rannten manchmal aus irgendwelchen Gründen kreuz und quer durch all die Fahrradfahrer, welche auf dem Deich fuhren.

Endlich. Bensersiel. Im Schatten eines großen Baumes pausierten wir und erholten und von der Fahrt. Wir erkundeten die kleine Stadt und gönnten uns ein kühles Eis. Da die Temperaturen immer weiter stiegen, machten wir uns auch schnell auf dem Heimweg, um noch im Freibad das gute Wetter genießen zu können. Der Rückweg zog sich wie Kaugummi, kaum Wind und kein bisschen Schatten auf dem Deich. Nach der insgesamt 40 km Tour haben sich alle auf das Freibad gefreut. Am Abend zeichnete sich dann ab, wer sich eingecremt hatte und wer es auf keinen Fall wollte, ab dann hatten wir ein paar Krebse unter uns.

Mittwoch haben wir uns einen Tag Auszeit genommen. Mit unseren Krebsen sind wir recht früh an den Strand gelaufen und haben es uns dort in unseren Strandmuscheln gemütlich gemacht. Im Wechsel zwischen Watt, Freibad und Strandmuschel haben wir den Tag davonziehen lassen. Die Kinder haben sich mit ihrer neuen Freundin „AfterSun-Creme“ den Tag dann noch versüßt. Nach einigen Stunden Spaß und reichlich Abwechslung stand ein gemeinsamer Einkauf an fürs Grillen. Neben Fleisch, Gemüse, Salat und Brot lag da noch Quark im Einkaufswagen. Nach Omas Rezept wurde sich am Camp damit eine Quarkmaske gegen den Sonnenbrand gemacht. Das gemeinsame Grillen war ein Gaumenschmaus. Mit vollen Bäuchen und guter Laune ließen wir den Abend noch ruhig ausklingen.

Ein neuer Tag. Heute stand der Jaderpark auf unserer Aktionsliste. Verglichen hatten wir den Park mit dem Kettlerhof. Einige Vergleiche konnten die Kinder ziehen, doch die Tiere waren viel exotischer. Neben der heißbegehrten Wasserbahn an diesem Tag und einem riesigen Wasserspielplatz für Groß und Klein, gab es etwas ganz Besonderes. Alle warteten auf 14:30 Uhr. Endlich war es soweit und wir gingen nach dem Mittagessen zum Giraffengehege, dort stand die Mitmach-Fütterung an. Nach einer kurzen Einweisung im Umgang mit den Tieren konnten wir hautnah herantreten. Die Zungen der Giraffen waren sehr lang und super rau. Sie umklammerten die Hände mit dem Futter und hinterließen einiges an Speichel. Streicheln durften wir die Wildtiere nicht und langsam bewegen mussten wir uns auch, da Giraffen Fluchttiere sind und die Fütterung sonst beendet gewesen wäre. Nach dieser Aufregung waren alle ziemlich fertig. Vielleicht lag dies mit zum Teil daran, dass es der heißeste Tag in dieser Woche war. Auf der Rückfahrt haben einige geschlafen und alle schienen doch sehr zufrieden. Diesmal gingen wir nicht ins Freibad, sondern in der Nordsee baden. Es war ähnlich wie in einer Badewanne. Das Watt hatte sich den ganzen Tag aufgewärmt und bei einer Wasserhöhe von nur ca. einem Meter wärmte auch das Wasser doch recht schnell auf. An diesem Tag verließ uns die Power nicht. Nach dem Abendessen gab es noch mehrere windige Partien Wikingerschach.

Schon war es Freitag. Heute war es mit der windigste Tag. Wir entschlossen uns nach Norden in die Seehundstation zu fahren. Es gab sehr viele Informationen über die Seehunde an der Nordseeküste. Über die Aufzucht gefundener Seehundbabys (Heuler), medizinische Dokumentation von verendeten Seehunden, über deren Nahrung und Zählung der Population. Die Seehundstation war sehr interaktiv aufgebaut und man konnte viel erforschen. Danach ging es noch über das Stadtfest, welches zufällig heute angefangen hatte. Neben vielen Handwerksausstellungen gab es natürlich auch Fisch- und Getränkebuden. Einige Kinder holten sich noch etwas bevor es wieder zurückging. Am Campingplatz angekommen stellten wir fest, dass es noch windiger wurde. Wie immer gingen wir ins Freibad. Als wir zurück kamen mussten wir mit bedauern feststellen, dass der Wind noch stärker wurde und ein Zelt bereits kaputt war. Da der Wetterbericht noch heftigeren Wind angesagt hatte und alle Zelte sich am Biegen waren mussten wir aufgrund unserer Sicherheit die Freizeit am frühen Abend abbrechen. Durch den starken Wind gestaltete sich das abbauen der Zelte schwieriger. Da aber alle mit angepackt haben und wir mittlerweile ein eingespieltes Team waren, hatten wir nur wenige Probleme. Zum Abschied sind wir in Aurich noch Abendessen gegangen, da natürlich das Essen durch die Abreise wegfiel. In der Nacht kamen wir dann zu Hause an und alle haben mit angepackt. Nun konnten alle in ihr Bett zurück, welches sie sechs Tage nicht hatten und friedlich von den Aktionen und Erlebnissen der Freizeit träumen.