Die AWG Watereckstraße muss mal raus. Diesmal nicht nur nach Lieberhausen, sondern mal richtig raus. Abenteuer erleben und einfach mal weit weg von Duisburg. Wann ist aber Zeit dafür? Wann, wenn nicht in den Sommerferien? Da sollte gutes Wetter doch gebucht sein. Da haben wir aber den Sommer in Deutschland wieder überschätzt. Dennoch fuhren wir am 27.06. los.
27.06. – 29.06.2022 in Hauenstein
Geplant war die Fahrt für nur einen Campingplatz. Diese Tortur einer langen Autofahrt wollten wir aber umgehen und so wurde kurzfristig umgeplant. In Hauenstein gibt es einen Jugendzeltplatz. Diesen hatten wir sogar für uns allein. So konnten wir unsere Zelte aufbauen, wo und wie wir wollten. Ein Badehäuschen gab es auch, so konnten wir unserer Körperhygiene nachkommen. Nachdem die Zelte aufgebaut und verteilt wurden, spielten wir Fußball, Football oder chillten und erkundeten die Gegend. Während einer Nachtwanderung suchten wir den Kletterfelsen, an dem eine Gruppe klettern und sich abseilen sollte. Abends machten wir dann ein Lagerfeuer an und ließen den langen Tag ausklingen.
Am 2. Tag trafen sich die Überlebenden der ersten Zeltnacht. Es sind halt keine Betten vorhanden, geschweige denn ist es ein Luxusurlaub. Nach dem Frühstück teilte sich die Gruppe auf. Der eine Teil ging zum Kletterfelsen, der andere zum Freibad. Beim Klettern und Abseilen hatten wir Ruhe. Keinen Verkehrslärm, keine Menschenmengen. Nur der Wind, die Felsen, der Wald und das Ächzen sowie Stöhnen des Dreimanntrupps. Kurz gesagt: alle kamen heil und glücklich am Felsen rauf und runter. Danach trafen wir uns alle im Freibad, welches sehr schön ist. Wir erwarteten bei dem Namen Wasgaufreibad eigentlich ein altes graues Überbleibsel aus den 1960ern, aber wurden mit einem hellen modernen Freibad überrascht. Schön in der Umgebung eingebettet hatten wir Spaß.
29.06. – 02.07.2022 in Schwangau
Ab zur 2. Etappe der Fahrt. Das Hauptziel der Fahrt, Bannwaldsee in Schwangau. Ein Campingplatz direkt am See und mit dem Blick auf die Berge. Wir bekamen einen schönen Platz für uns zugeteilt. Eingekesselt von Bäumen und Büschen, bauten wir zunächst den Pavillon auf, um darum dann die Zelte aufzubauen. Nacht dem Aufbau dann das Obligatorische. Das Verhalten auf dem Platz und was machen wir hier in den nächsten Tagen.
Da das Wetter nicht so gut war, mussten wir den Ausflug nach Österreich ausfallen lassen. Dafür teilten wir die Gruppe wieder auf. Die einen verblieben am Platz und sonnten sich, badeten im See oder fuhren mit dem Tretboot oder Kettcar. Indes machten sich ein Trupp von drei jungen Mannen in die Berge auf. Das Hauptziel, der Klettersteig „Gelbe Wand“, wurde angegangen. Der Aufstieg zum Klettersteig war anstrengend, da es die Sonne zu gut meinte. Schön, dass es immer frisches Bergbachwasser gab. Dann im Felsen, wurde es um uns herum stiller. Die Lungen pumpten und die Sorgen über Muskelkater am nächsten Tag wurden lauter. Da das Wetter in den Bergen sehr schnell umschlug, nahmen wir die letzte Talfahrt der Bergbahn, sonst wären wir in ein Gewitter geraten. Während der Talfahrt bekamen wir mit, dass dies die letzte Bahn für den Tag gewesen sei.
Abends begann es dann zu regnen. Die Bilder aus der Heimat stimmten uns dann doch positiv, da es bei uns zum Glück nur in Strömen regnete und keine Bäume ausriss. Dennoch standen unsere Zelte unter Wasser. Leider hielt der Regen zwei Tage an. Ein Plan B musste her, also fuhren wir ins Kino. Diesmal durften sich die Tapferen einen Film aus drei Vorschlägen aussuchen: Minions, Jurassic World oder Top Gun. Naja, also ohne Wertung war Top Gun ja wohl der beste Film an diesem Abend. ;-) Hauptsache die Kids bei der Stange halten und alle kamen zu ihrem Vergnügen.
02.07. – 04.07.22 Bodensee
Der Beginn der letzten Etappe begann damit, dass wir vor dem Beladen versuchten, unsere Zelte trocken zu bekommen. Gut war, dass wir wussten, dass es bis zur Heimfahrt nur noch Sonne geben wird. Die zweite Herausforderung an dem Tag war, einen Campingplatz zu finden, der schön ist und am See liegt. Der geplante Platz war im Kopf, nur konnten wir bei allen Plätzen am Bodensee nicht vorher reservieren, da dies nur mit einer fünftägigen Übernachtung möglich gewesen wäre. Also klapperten wir zwei Favoriten ab, die in der Nähe von Lindau liegen. Bei beiden wurden wir mit den Worten „Wir nehmen keine Gruppen auf!“ abgewatscht. Das Wetter sehr gut, die Stimmung schwankte langsam in den Keller. Musik an (Top Gun Soundtrack) und ab zum eigentlichen Campingplatz am nordwestlichsten Punkt des Bodensees. Beim Parken drückten wir alle die Daumen. Dies half. Herzlich und familiär wurden wir aufgenommen und erhielten einen schönen ruhigen Platz. Schnell die Zelte aufgebaut, der obligatorische Rundgang und dann ab in den See.
Abends gab es dann eine Runde „Stimmungserhaltungspizza“. Am zweiten Tag fuhren wir mit der Bimmelbahn nach Konstanz, ein bissel Kultur aufschnappen. Konstanz liegt am südwestlichsten Punkt vom Bodensee. Inmitten der Stadt liegt die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Natürlich standen wir in beiden Ländern gleichzeitig. Die ganze Stadt ist durchzogen mit kleinen Gassen und hat einen schönen Hafen. Bei dem Wetter gönnten wir uns ein Eis und einige von uns fanden auch eine Kleinigkeit für sich. Auf dem Platz zurückgekehrt machten wir dann Hot Dogs und genossen die letzten Sonnenstunden des Urlaubs, bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause ging.
Schlussendlich war es eine schöne Fahrt. Trotz zweier Tage voller Regen war die Stimmung durchweg gut. Bei einer Deutschland Camping Tour ist man sich nie sicher, ob die Stimmung nicht schnell kippen kann. Die Kinder nahmen das Angebot an, einfach mal versuchen zu entspannen und abzuschalten. Dennoch freuten sich alle auf ihr Zuhause, besonders auf das eigene Bett.